KommunikOS Kurzinterview mit Stefan Rašić und Benedikt Wolter über die Selbstständigkeit im Studium

Vorlesungen, Hausarbeiten, Referate, Klausuren, Nebenjob und Freunde treffen: Allein dafür bräuchten einige oftmals einen 48-Stunden-Tag um alles unter einen Hut zu bekommen. Sich dann noch während des Studiums selbstständig zu machen, kommt daher für die wenigsten in Frage.

Anders aber Stefan Rašić und Benedikt Wolter, die beiden haben sich während des Studiums überlegt eine eigene Agentur zu gründen. Welche Erfahrungen die beiden dabei gemacht haben und welche Tipps sie anderen Studenten, für die Selbstständigkeit, geben möchten, erzählen Stefan Rašić und Benedikt Wolter im neuen KommunikOS Kurzinterview.

Erzählt bitte kurz etwas zu euch und eurem Unternehmen.
Zusammen haben Stefan Rašić und ich, Benedikt Wolter, die Agentur „Marketing Mittelrhein“ ins Leben gerufen. Als kleine, studentische Agentur betreuen wir verschiedene Kunden in Ihren Fragen und Aufgaben im Marketing und der PR. Dabei liegt unser Fokus klar auf der kommunikativen Gestaltung sowie auf dem Bereich Content Marketing, vor allem in Beratung und Strategie. Unsere Philosophie ist dabei klar: Als Berater müssen wir auch Nein sagen. Wenn der Kunde aber das „Ja“ will, sind wir die falschen. Das kann schmerzhaft sein, wenn Aufträge dadurch scheitern, aber so können wir unserer Arbeit mit gutem Gewissen empfehlen.

Hattet ihr schon länger geplant euch während des Studiums selbstständig zu machen oder ist die Idee spontan entstanden?
Die Idee kam doch relativ spontan. Ehrlich gesagt kam Sie uns, als wir gerade mit meinem Hund eine Runde um den Block drehten. Stefan meinte zu mir „Ey ich hätte eigentlich mega Bock, ne eigene Firma zu gründen“. Ich hab erstmal nichts dazu gesagt, kam dann aber einige Tage später auf ihn zu und meinte „Eigentlich hätte ich Lust, meine Kenntnisse aus dem Studium auch mal praktisch für mehrere Kunden anzuwenden“. Gesagt, getan: Wir haben Marketing Mittelrhein gegründet.

Welche Erfahrung habt ihr während der Gründung von Marketing Mittelrhein gemacht?
Das Ämter dein bester Freund und größter Feind zugleich sein können. Vollkommen überzogene Anmeldegebühren, Müllabfuhr, GEZ… Was man nicht alles als frisch gegründetes Unternehmen an irgendwelche Stellen bezahlen muss. Es gibt aber auch gut investiertes Geld: Die IHK bietet für ihre Mitgliedsbeiträge zum Beispiel echt viele interessante Veranstaltungen und Seminare

Mit den Erfahrungen die ihr bei der Gründung gemacht habt, würdet ihr euch wieder für eine Selbstständigkeit entscheiden?
Aber hallo! Und wir können es jedem nur empfehlen: Während des Studiums befindet Ihr euch in einem ziemlich sicheren (finanziellen) Hafen.. Nie wieder ist Euer Risiko während einer Gründung so gering.

Wart ihr bei der Gründung mit Problemen konfrontiert und wenn ja, mit welchen?
Große Probleme kamen eher weniger. Es waren vielmehr die ganzen kleinen Problemchen, die aufhalten. Hier eine Unterschrift, da ein Formular. Wer von Anfang an eine gute Ordnung pflegt sollte bei dem ganzen Gründungschaos eigentlich den Durchblick behalten. Besonders wichtig ist außerdem ein Business-Plan. Sonst kommt irgendwann die Frage: Wo wollen wir eigentlich hin und was sind wir überhaupt? So existenzielle Fragen stellt man sich mit einem Businessplan nicht. Das verhindert auch, dass man in schlechten Phasen an dem eigenen Vorhaben zweifelt, da man so klare Ziele vor Augen hat.

Was würdet ihr unseren Kommilitonen mit auf den Weg geben, die planen sich auch während des Studiums selbstständig zu machen?
Worauf wartet Ihr? Ab zum Amt, Firma anmelden, loslegen! Seid Euer eigener Chef und macht, worauf Ihr Bock habt. Während des Studiums hat man kaum Risiken und kann das Ganze als Experiment betrachten. Nutzt Eure Kontakte und seid präsent, dann kommen die Aufträge ganz von selbst.


Das Interview führte Thea Bühner.