Reinhold Fuhrberg ist nicht nur Teil des Beirats von KommunikOS, sondern auch Professor für Kommunikationsmanagement (Schwerpunkt Public Relations) an der Fakultät Management, Kultur und Technik am Standort Lingen der Hochschule Osnabrück. Im Kurzinterview hat er unsere Fragen rund um das Thema Masterstudium beantwortet.
KommunikOS: Herr Professor Fuhrberg, Sie lehren am Campus Lingen sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudiengang für Kommunikationsmanagement bzw. Kommunikation und Management. Wo liegen die größten Unterschiede zwischen Bachelor und Master?
Prof. Dr. Reinhold Fuhrberg: Im Bachelorstudiengang werden Grundlagenwissen sowie Fertigkeiten des Kommunikationsmanagements vermittelt und um empirische sowie betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse ergänzt. Daneben sind Schwerpunktsetzungen in den Bereichen Presse- und Medienarbeit, Konzeption und Interne Kommunikation möglich. In mehreren Praktika können die erworbenen Fähigkeiten erprobt werden. Damit sind unsere BachelorabsolventInnen „employable“.
Der Masterstudiengang legt noch größeren Wert auf die theoretische Fundierung der Inhalte und will die analytisch-strategische Kompetenz der Studierenden fördern. Zahlreiche Module im Bereich der Managementlehre sorgen mit „betriebswirtschaftlichem Stallgeruch“ für organisationale Anschlussfähigkeit, eine wichtige Voraussetzung für künftige Führungskräfte im Kommunikationsmanagement. Kleine Seminargrößen von maximal 25 Studierenden erlauben dabei eine individuellere Betreuung als im Bachelor.
Was zeichnet den Masterstudiengang in Lingen aus?
Der Masterstudiengang „Kommunikation und Management“ verbindet und vertieft das Fachwissen. Managementmodule zu Themen wie Organisationspsychologie, Human Ressource Management, Unternehmensführung und Managementtools haben das gleiche Gewicht wie Kommunikationsmodule zu Themen wie Handlungsfelder des Kommunikationsmanagements bzw. -controllings, strategische Kommunikation und Ethik des Kommunikationsmanagements. Ein umfangreiches, theoretisch reflektiertes Projekt mit Praxispartnern lässt die Studierenden erworbenes Wissen anwenden. Dabei sorgen die kleinen Arbeitsgruppen sowie unser exzellent ausgestatteter Campus für eine tolle Arbeitsatmosphäre, woran sich unsere Alumni oft gerne noch viele Jahre später erinnern.
Wir haben Lingener Bachelor-Absolventen gefragt, was sie an ihren Masterstudiengängen gut finden und was diese jeweils auszeichnet. Hier berichten drei von ihnen.
Denken Sie, dass ein vertiefender Master in jedem Studienfach Sinn macht? Und welchen Zweck erfüllt ein Masterstudium speziell in unserem Fach?
Ich will mir nicht anmaßen, über den Sinn von Masterstudiengängen in anderen Studienfächern zu urteilen. In unserem Fall ist ein Masterstudiengang definitiv dann sinnvoll, wenn Sie künftig Führungstätigkeiten im Kommunikationsmanagement anstreben und Lust an Forschung haben, die unsere Disziplin weiter entwickelt. Dabei will ich nicht unbedingt nur praxisfähige AbsolventInnen ausbilden, sondern auch welche, die bestehende Praxis hinterfragen, irritieren und damit weiter bringen.
Für wen eignet sich ein Masterstudium Ihrer Meinung nach nicht?
Wem Theorien ein Graus sind, wer bei Empirie und Statistik lieber aus- als einsteigt, wem bei Strategy Maps und Reputationsquotient schwindelig wird, wer nach dem Bachelor lieber arbeiten will, wer sich selbständig machen möchte und schon alles weiß und kann, der sollte darauf verzichten – und wenn sie/er merkt, dass doch noch etwas fehlt, dann kann man es später auch berufsbegleitend bei uns im Master „Corporate Communications“ nachholen.
Was möchten Sie denjenigen Studierenden raten, die sich gerade auf der Suche nach einem passenden Master-Platz befinden?
Zunächst sollten Sie sich frühzeitig informieren, informieren, informieren. Sich selbst fragen, wozu Sie Lust haben und nicht immer tun, was andere vernünftig finden. Nach dem Bachelor können Sie andere Hochschulen kennen lernen und damit Ihren Horizont erweitern. Lesen Sie frühzeitig deren Zulassungsordnungen, damit Sie gegebenenfalls noch Anforderungen in Statistik, Politikwissenschaften, o.ä. vorab erfüllen können. Fragen Sie Studierende der entsprechenden Masterstudiengänge nach deren Erfahrungen. Und zuletzt – falls erforderlich – gehen Sie gut vorbereitet in die Bewerbungsgespräche.
Das Interview führte Nina Prange.