KommunikOS Kurzinterview: Lingen-Alumni Lisa Tegeler über die Arbeit im Emsland

Lingen nach dem Studium den Rücken kehren? Von wegen! Lisa Tegeler absolvierte sowohl ihr Bachelor- als auch ihr Masterstudium am IKM in Lingen und startete auch ihre Karriere vor Ort. Schon am Tag ihres Kolloquiums im November 2017 stieg die junge Absolventin als Kommunikations- und Marketingmanagerin bei dem IT-Dienstleister connectiv! eSolutions ein, der einen Unternehmensstandort direkt neben dem Campus Lingen hat. Im Interview erklärt Lisa, warum ein Karrierestart im Emsland für sie genau das Richtige war und welchen Herausforderungen sie sich in ihrem Berufsalltag stellen muss.

KommunikOS: Lisa, du hast dich nach deinem Abschluss am Campus Lingen dazu entschieden, auch bei einem Lingener Unternehmen deine Karriere zu starten. Was hat dich persönlich daran gereizt?
Lisa Tegeler: Ich kannte connectiv! schon dadurch, dass ich mein Emsland-Stipendium von dem Unternehmen erhalten habe. Dadurch durfte ich dann im Rahmen meines Masterstudiums in Form von Praktika, einer Werkstudententätigkeit und dann auch durch das Schreiben meiner Masterarbeit das Unternehmen näher kennenlernen. In der Zeit habe ich eigentlich schon gemerkt, dass es mich reizt, in einer Region zu arbeiten, in der ein enormer Zusammenhalt in der Wirtschaft herrscht, in dem ein großes Netzwerk aus einzelnen Unternehmen besteht. Ich durfte außerdem schon während meiner Zeit bei connectiv! neben dem Studium so viele Praxisprojekte begleiten, dass ich einfach gedacht habe: Ja, das will ich auf jeden Fall gerne weiter führen.

Viele sehen sich nach ihrem Abschluss in einer der großen Agenturen in Köln, Hamburg oder München. Warum glaubst du, sollten die Studierenden auch über einen Berufseinstieg im Emsland nachdenken?
Für mich ist in der Region gerade eben dieser Zusammenhalt, den ich gerade schon erwähnt habe, sehr spannend. Das zeigt sich ganz klar auch in den vielen Kooperationsprojekten vom Campus und der regionalen Wirtschaft, in denen den Studierenden schon früh die Möglichkeit gegeben wird, den Theorie-Praxis-Transfer zu erleben und schon früh einen tiefen Einblick in das Unternehmensgeschehen zu bekommen. Das ist aus meiner Sicht auf jeden Fall ein Vorteil. Wenn ich in Hamburg in einer Kommunikationsagentur gestartet wäre, wäre es für mich vermutlich unpersönlicher gewesen. Hier weiß ich ganz genau, dass die Unternehmen auch wissen, worauf sie sich mit den Lingener Studierenden einstellen. Die Studiengänge hier in Lingen haben sich in der Wirtschaft einen Namen gemacht und bei connectiv! merke ich, dass es auch zu schätzen gewusst wird, was ich aus meinem Studium mitgenommen habe. Man kauft letztlich nicht die Katze im Sack, sondern lernt sich schon lange vorher kennen und hat ein sehr persönliches Verhältnis, so wie es auch im Lingener Studium gelebt wird. 

Du arbeitest derzeit in einem mittelständischen Unternehmen. Warum glaubst du, ist diese Art von Unternehmen besonders interessant für jemanden aus dem Kommunikationsmanagement?
Ich habe bei connectiv! ein extrem vielfältiges Aufgabengebiet. Statt einer Fokussierung auf ein abgegrenztes Tätigkeitsfeld bin ich in den verschiedenen Bereichen Interne Kommunikation, Online Marketing, HR-Kommunikation, Koordination von Sponsoring-Aktivitäten, bis hin zur Organisation von internen Events oder Kundenveranstaltungen tätig. Dieses breite Spektrum wird einem Kommunikationsmanager weder in Kleinstunternehmen, noch in einem Konzern geboten. 

Welchen täglichen Herausforderungen musst du dich in deinem Berufsalltag als Kommunikationsverantwortliche stellen?
Ich muss mich der Herausforderung stellen, dass ich jeden Tag mit anderen Themen konfrontiert werde. Wir sind als IT-Dienstleister in einer sehr schnelllebigen Branche tätig, das heißt, ich habe wirklich jeden Tag neue Themen auf meinem Tisch und neue spannende Veranstaltungsformate, die auf mich zukommen. Dahingehend dann den Überblick zu behalten, darüber, wo wir überall aktiv sind, uns engagieren, wo wir vernetzt sind und gleichzeitig auch offen zu sein, immer neue Themengebiete mit zu besetzen und da topaktuell aufgestellt zu sein, das ist gar nicht immer so einfach. Gerade angesichts der Digitalen Transformation immer auf dem aktuellen Stand zu sein und das auch für unsere Kunden zu verpacken, greifbar zu machen und sie auf dem Weg der Digitalen Transformation zu unterstützen, ist für mich eine spannende Herausforderung.

Was glaubst du: Wie hat dich dein Studium im Bereich Kommunikationsmanagement auf deine jetzige Position vorbereitet?​
Vor allem im Masterstudium ist mir aufgefallen, wie wichtig es ist, die Praxis kritisch zu hinterfragen, gerade in dem Bereich, in dem ich jetzt tätig bin. Vor allem meine ich damit, die bisher angewendeten Geschäftspraktiken im Unternehmen zu reflektieren. Bereits in meiner Masterarbeit habe ich gemerkt, dass man durch das Einbringen von Theorie und Kritik an der gängigen Praxis neue Prozesse im Unternehmen anstößt. Es war schön zu sehen, dass das Unternehmen sich auch auf das einlässt, was ich einbringe und meine Arbeit wesentlich zum Erfolg von connectiv! beiträgt. Genau dieses kritische Hinterfragen, das letztendlich entscheidend für den Fortschritt des Unternehmens ist, habe ich im Master in den verschiedensten Projekten, die in das Studium integriert sind, erlernt.

 


Das Interview führte Ines Hagen.